POEM BOXES
Poem Boxes versuchen, die Poesie zu befreien, die dem Kleinen, Einfachen, ja Unbedeutenden unserer menschlichen Gefühle eigen ist. Weil diese Dinge so alltäglich sind, wurden sie für unsere Augen schon unsichtbar. In einer so von Skandalen bewegten Gesellschaft wie der unseren, in der alles zum Spektakel wird, sogar intimste Dinge, sind sie ein Versuch, die Sensibilität und den Respekt für die Intimität, die Zerbrechlichkeit und die Gefühle menschlicher Wesen zu erhalten.
Ihre Machart ist wie die meiner geschriebenen Gedichte: wenige Elemente, bloß suggerierte Bilder, quasi Umrisse. Daher die Unvollkommenheit ihrer Ausführung, die der Flüchtigkeit der Idee entspricht. Die Grundlage soll so schlicht sein wie das Papier, auf dem ich schreibe. Auf Spiegelfolie greife ich gerne zurück, um Raum und Zeit auszudehnen. Außerdem zieht es den Zuschauer in die Szene hinein, verwandelt ihn in einen Akteur und ermöglicht so einen Dialog zwischen Objekt und Beobachter.
Ein Werk kann Erstaunen, Überraschung, Ablehnung oder Genuss bewirken, aber es kann auch die Vorstellungskraft des Betrachters anregen.
Gelingt dies, so erreicht es sein höchstes Ziel.
Gigi Vasconcellos, 21. September 2009
