ROT‘OX Tagebuch
Installation: Das Mahnmal vom Zurücklassenmüssen
Ob Menschen gegen ihren Willen abgeholt, gefangengenommen, verschleppt und vielleicht am Ende getötet werden oder aber aus vielerlei Gründen fliehen müssen – nur das Allernotwendigste kann mitgenommen werden. Zurück bleibt vieles, das bis vor ganz kurzem noch zum Leben gehörte.
So auch die Korbflaschen aus dem Lager eines ehemaligen jüdischen Lebensmittelgeschäftes in Meimbressen bei Calden/Kassel (→mehr über Meimbressen), in denen vor über 70 Jahren vielleicht Wein, vielleicht Öl aufbewahrt wurde.
Die sieben Korbflaschen, noch bedeckt mit dem originalen Staub aus sieben Jahrzehnten, wurden auf einer weißen Papierbahn in einen Rahmen aus Stacheldraht gestellt. Auf einem separaten Tisch, im Licht einer Lampe aus den 1930er Jahren, lagen Informationen aus. Die Gäste des Abends waren tief beeindruckt, und es wurde intensiv diskutiert. Denn auch heute noch gibt es tausendfach erzwungene Migration und unendlich viel, das daheim zurückgelassen werden muss.
Freitag, 18. Juni 2010
Bis zum 23. August 2010 war die Installation täglich ab 18 Uhr im Gewölbekeller des Roten Ochsen zu besichtigen.